Das kleine Telephonmuseum
Der weitverbreitete Candlestick kam 1904 als schlankes, elegantes Telephon auf den Markt. Ausser dem Sprechtrichter und dem Hörer samt Aufhängung/Gabelschalter fand nichts weiteres Platz. Glocke, Kondensator, Kurbelinduktor und Transformator steckten in einem separaten Holzgehäuse. Es erschienen viele Versionen, die sich vor allem bei den verwendeten Materialien, Lackierungen und Farben unter- schieden. Ab 1924 waren sie mit Wählscheibe ausgerüstet. Aufgrund der Beliebtheit wurde 1976 das Modell als Replikat in Messing neu herausgegeben.
«Candlestick»
Renovation Dem vorliegenden Exemplar (vom Portobello Market in London) fehlte das Holzkistli. Sein Innenleben musste von Grund auf neu gebaut werden. Auf einer schweren Eisen-Grundplatte steht das Messinggehäuse. Dessen Hohlraum ist bereits ausgefüllt von der Hörer-Aufhänge- und Gabelschalter-Konstruktion, einer langen Schraube zwischen Boden und Kopf, und den Kabeln und Verbindungsmuffen für Drähte. Das Hörergehäuse ist zu klein für eine normale Hörerkapsel. Hingegen liess sich problemlos ein Miniaturlautsprecher einbauen. Im Schaft wäre genug Platz für eine elektronische Telephon- Schaltung gewesen, doch dann hätte das bisherige zweiadrige Hörerkabel durch eine zu dicke Schnur ersetzt werden müssen. Der Raum im Mikrophongehäuse ist von der Tiefe her (15mm) zu klein für eine gängige Kapsel. Also kam ein Elektret-Mikrophon in Frage, mitsamt der zugehörigen Elektronik. Die heutige Lösung ist eine vereinfachte Telephon-Grundschaltung (ohne Mithördämpfung). Noch fehlte die Glocke. Anstelle eines original britischen Holzgehäuses fand sich ein ausgesprochen schönes Schweizer Exemplar aus dem Jahr 1891. Es enthält den Standard- Wechselstrom-Wecker und einen passenden Kondensator. Klingelton:
Wählscheiben-Geräusch: